6. Ephoralbericht des Superintendenten, April 2016

Ephoralbericht des Superintendenten zur 9. Sitzung des Kirchenkreistages am 26. April 2017

Hier als Download.

 

 

Ephoralbericht des Superintendenten des Kirchenkreises Grafschaft Schaumburg zur 7. Sitzung des Kirchenkreistages am 27. April 2016
in Rinteln im Zentrum der Johannis-Kirchengemeinde Rinteln

 

Inhalt

 

I          Personalia                                                                                                             S. 1

II         Grundstandards Kirchlicher Arbeit                                                                S. 4

III       Hilfe für Flüchtlinge                                                                                            S. 6

IV        Kindertagesstättenverband                                                                             S. 7

V         Besuch aus Südafrika                                                                                         S. 8

VI        Reformationsjubiläum 2017                                                                             S. 9

VII      Zu guter Letzt                                                                                                       S. 10

 

 

Sehr geehrter Herr Dr. Behrndt, werter Vorstand,

liebe Mitglieder des Kirchenkreistages, verehrte Gäste,

liebe Schwestern und Brüder im Glauben!

 

Mein 6. Ephoralbericht in der laufenden Amtszeit des aktuellen Kirchenkreistages bezieht sich auf den Zeitraum seit dem Kirchenkreistag am 11. November 2016.
Da ich dort in meinem 5. Bericht einen ausführlichen Rück- und Ausblick unserer Arbeit im Kirchenkreis gegeben habe, beschränkt sich dieser Bericht auf aktuelle Entwicklungen und Veränderungen in den letzten 6 Monaten und beginnt ganz klassisch unter römisch I. mit den

 

I.         Personalia

Nach etwas über drei Jahren Dienst in der Kirchengemeinde Kathrinhagen-Rolfshagen ist
Pn. Dorothea Mecking mit dem 1. März diesen Jahres auf eine Pfarrstelle in ihrem Heimatkirchenkreis Uelzen gewechselt. Sie hat sich seit Dezember 2012 auch auf Kirchenkreisebene mit ihrer Arbeit eingebracht, vor allem im Kirchenkreisvorstand und als Mitglied im KKT-Ausschuss für Gemeindearbeit. Darüber hinaus hat sie als Beauftragte für Kirchenmusik (sie ist auch ausgebildete Kirchenmusikerin) sehr konstruktiv bei den Verfahren zur Wiederbesetzung der Kirchenkreiskantorenstelle bzw. den beiden Projektstellen Kirchenmusik mitgewirkt. Auch an dieser Stelle sei ihr dafür noch einmal ausdrücklich gedankt. Ich bedauere, dass Sie nicht mehr in unserem Kirchenkreis wirkt und wünsche ihr Gottes Segen für ihre Arbeit in der alten Heimat.

Der Kirchengemeinde Kathrinhagen-Rolfshagen wünsche ich eine baldige Wiederbesetzung ihrer Pfarrstelle. Beim letzten Mal hat die Vakanz fast ein Jahr gedauert. Die Hauptvakanz-vertretung hat Pastor Matthias Mau übernommen, der Konfirmandenunterricht wird aktuell von Kirchenkreisjugenddiakon Jens Giesecke geleitet. Die Stelle ist zur Wiederbesetzung seit dem 1. April ausgeschrieben.
Um die Stelle auch für Pastorenehepaare interessant zu machen, haben wir die Ausschreibung der vollen Pfarrstelle zusätzlich mit der 50% Stelle ergänzt, die wir noch brauchen, damit der Vertretungsbund im Kirchenkreis seine vorgesehene personelle Stärke erreicht.

 

Am Sonntag, dem 19. Juni 2016 wird Pastor Wolfram Wiemer in einem Gottesdienst  in der  Kirche St. Cosmae et Damiani in Exten in den vorgezogenen Ruhestand verabschiedet.
Im Anschluss an seine erste Pfarrstelle in Bad Münder ist er im Dezember 1986 in unseren Kirchenkreis in die Kirchengemeinde Rolfshagen gekommen, wo er bis 1995 wirkte. Durch die Heirat mit Pastorin Elisabeth Schacht wechselte er im Sommer 1995 in die Kirchenge-meinde Exten und wurde nach ihrer Zusammenlegung mit der Kirchengemeinde Hohenrode 2006 Pfarrer für die Gesamtgemeinde. Im Kirchenkreis hat er elf Jahre (1996-2006) im Kirchenkreisvorstand mitgearbeitet und war lange Jahre ebenfalls Mitglied des Partnerschaftsausschusses. Im Rahmen dieser Arbeit war er 1993 auch einmal Teilnehmer einer Delegation nach Südafrika. Schließlich hat er etwa 10 Jahre die Lektoren und Prädikanten in unserem Kirchenkreis nicht nur betreut sondern ihre Anzahl auch durch Ausbildungskurse gezielt vermehrt. Für all diese Dienste sei ihm schon in diesem Bericht herzlich gedankt!  

Die Gemeinde ist in der glücklichen Lage, keine Vakanzzeit überstehen zu müssen, sondern mit Pastorin Elisabeth Schacht-Wiemer einen nahtlosen Übergang in der pfarramtlichen Betreuung zu erfahren. Sie übernimmt ab dem 1. Juli die volle Pfarrstelle in Exten-Hohenrode und wird für Kontinuität in der Arbeit sorgen.  

 

Es war heute schon Tagesordnungspunkt, soll aber hier noch eimal von mir aufgegriffen werden: Ich brauche für meinen Dienst immer die enge Zusammenarbeit mit zwei Geistlichen aus dem Konvent der PastorInnen, die mir in meinem Amt in der Stellvertretung helfen.
In den letzten drei Jahren haben mich darin wieder Pastor Matthias Mau und Pastorin Anette Sieling unterstützt. Nun hat der Konvent im Januar Pastorin Sabine Lambrecht und Pastorin Sabine Schiermeyer für die nächsten drei Jahre zu meinen Stellvertretenden gewählt. Ich bin den "alten" wie den "neuen" sehr dankbar, dass sie diesen Dienst getan haben bzw. tun! Sie arbeiten auch in meinem Beratungskreis mit.

 

Diakon Jens Giesecke hat in der Nachfolge von Diakonin Carina Sittig am 1. Februar 2016 seine Arbeit als Kirchenkreisjugenddiakon im Ev. Jugenddienst im Team mit Kirchenkreis-jugenddiakonin Martina Brose aufgenommen. Wir haben seine Einführung für den letzten Sonntag vor Beginn der Sommerferien in einem Gottesdienst in der Kirchengemeinde Rodenberg geplant: Sonntag, 15. Juni, 10.00 Uhr, St. Jacobi Rodenberg.

 

Am 1. März 2016 hat Frau Silke Kuschel-Schenk ihre Arbeit als Pädagogische Leitung und Fachberatung im Kindertagesstättenverband aufgenommen. Sie hat vorher eine große Einrichtung im Kirchenkreis Burgdorf geleitet und hat nun die Nachfolge von Frau Ilka Lemke angetreten.  

 

Gerade am vergangenen Samstag konnten wir endlich nach einer 2. Ausschreibung die auf
5 Jahre befristete Projektstelle in der Region Rinteln für AnfängerInnen im Beruf Diakon/Diakonin besetzen. Wir haben uns für eine angehende Diakonin entschieden, die zur Zeit ihr Berufspraktikum im KK Ronnenberg durchführt und dann - unter der Voraussetzung des erfolgreichem Abschlusses dieses Praktikums - am 1. September 2016 mit ihrer Arbeit in Rinteln - mit Schwerpunkt im übergemeindlichen Konfirmandenunterricht - beginnen wird. Die Stelle wird zu gleichen Teilen von der Landeskirche und dem Kirchenkreis finanziert, der hier auch vom Engagement bzw. der Mitfinanzierung durch den regionalen Fördervereins "Luther's 5" profitiert. 

 

Wir freuen uns sehr über die gute Arbeit unserer beiden neuen Kirchenmusiker, die wir im letzten Jahr (ab 1. Nov.) für zwei auf 5 Jahre befristete halbe Projektstellen gewonnen haben! Frau Oana Maria Bran (Orgelnachwuchs und klassische Kirchenmusik) und Herr Marco Knichala (Popularkirchenmusik) sollen am 16. Oktober diesen Jahres in einem Gottesdienst am Spätnachmitag/Abend in Hessisch Oldendorf in ihren Dienst eingeführt werden.

 

Im Kirchenamt hat mit der Architektin Esther Lorenzen am 15. April 2016 eine neue Gebäudemanagerin (finanziert durch die Landeskirche) ihren Dienst aufgenommen. Sie arbeitet für die vier Kirchenkreise im Zuständigkeitsbereich des Amtes an der Erstellung eines Gebäudekatasters sowie an einem Gebäudebedarfsplan und berät die Bauausschüsse.  


Schließlich will ich auf den Abschied von unserer langjährigen Landessuperintendentin
Dr. Ingrid  Spieckermann
hinweisen. Sie studierte ab 1969 Evangelische Theologie, Philosophie und Germanistik. 1982 promovierte sie in Systematischer Theologie in Göttingen und war danach als Gemeindepastorin tätig. 1989 wurde sie als Oberkirchenrätin in das Landeskirchenamt Hannover berufen. Im Jahr 1992 wurde sie zur Oberlandeskirchenrätin ernannt und war u.a. zuständig für die Bereiche Publizistik, Öffentlichkeitsarbeit und überregionale Dienste. Seit dem 1. Januar 2000 hat sie das Amt der Landessuperintendentin für den Sprengel Hannover inne. Durch die Sprengelneuordnung bzw. -reduzierung ist der Kirchenkreis Grafschaft Schaumburg erst 2007 zum Sprengel Hannover dazu gekommen. Frau Dr. Spieckermann hat unseren Kirchenkreis noch 2007 gleich zu Beginn bei einer Visitation ausführlich besucht und kennengelernt. Viele von uns haben sie im direkten Kontakt erlebt. Zuletzt war sie hier im Kirchenkreistag im November 2015 anlässlich der Verlängerung meines Dienstes als Superintendent im Kirchenkreis.
Sie wird bei Ihrer Verabschiedung am 12. Juni 2016 um 15.00 Uhr in der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover eine ausführliche Würdigung erfahren. An dieser Stelle sei ihr schlicht herzlich gedankt für alles, was Sie an Kraft und Zeit für unseren Kirchenkreis und seine Mitarbeitenden investiert hat! Möge Gott ihren Übergang in eine neue Lebensphase segnen.

 

Wie sie vermutlich schon aus der Presse erfahren haben, wird Frau Dr. Petra Bahr die neue Landessuperintendentin unseres Sprengels. Sie ist Pastorin und ehemalige Kulturbeauftragte der EKD sowie Buchautorin. Sie schreibt für die Zeit-Beilage "Christ und Welt" und ist für mehrere Rundfunksender tätig. Aktuell leitet sie die Hauptabteilung "Politik und Beratung" der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.. Wir rechnen damit, dass sie ihren Dienst Anfang 2017 aufnehmen wird.

 

II         Grundstandards kirchlicher Arbeit (2017-2022)

 

Eng gekoppelt an die Finanz- und Stellenplanung und ihre Zeiträume mussten wir uns im Kirchenkreis nun schon zum dritten Mal - jetzt für den Zeitraum 2017-2022 - mit der Erstellung bzw. Überarbeitung der sogenannten Grundstandards kirchlicher Arbeit beschäftigen. Dies ist vor allem in den Ausschüssen des Kirchenkreistages geschehen, aber auch in Zusammenarbeit mit weiteren Gremien und Beauftragten bzw. Mitarbeitenden. Sie können die Beteiligung aus den Unterlagen zu den Grundstandards ersehen. Der Vorsitzende Herr Dr. Behrndt hat es in seiner Einführung heute schon gesagt: Das steckt wieder viel Arbeit drin. In zwei Handlungsfeldern müssen wir sogar noch nacharbeiten. Der Grundstandard „Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ ist in seiner Ausarbeitung auf Grund des Stellenwechsels im Ev. Jugenddienst bewusst verschoben worden. Aus dem gleichen Grund wird auch der Grundstandard „Bildung“ in den Handlungsfeldern „Konfirmanden-arbeit“ (Dimension 1) und „Zusammenarbeit mit den Schulen“ (Dimension 2) erst auf dem übernächsten Kirchenkreistag im Frühjahr 2017 verabschiedet werden. Diese Möglichkeit ist übrigens von der Landeskirche bewusst eingeräumt worden, da sie die Kirchenkreise dazu aufgefordert hat, bei dieser Überarbeitung Schwerpunkte zu setzen.

Nach wie vor gibt es Stimmen, die den Aufwand zur Erstellung bzw. Aktualisierung der Grundstandards im Vergleich zu ihrer Umsetzung und ihrem Nutzen in Frage stellen. Ich gebe ihnen in Ansätzen recht, will aber für diese Grundstandards in Anspruch nehmen, dass sie uns in wichtigen Arbeitsbereichen - zum Teil zum ersten Mal – in hilfreicher Weise „gezwungen“ haben, konkret zu überlegen, wie diese Arbeitsbereiche in den nächsten Jahren inhaltlich ausgestaltet werden sollen. Dies bezieht sich vor allem auf die Handlungsfelder „Lebensberatung“ (GS Diakonie Dimension Nr. 3b) und „Kindertagesstättenverband“ (GS Diakonie: Dimension Nr. 7) für die es vorher noch keine Ausarbeitung gab. Aber auch das Handlungsfeld „Flüchtlingsarbeit“ (GS Diakonie: Dimension Nr. 6)  findet zum ersten Mal seine Berücksichtung. Auch der Grundstandard „Kirchenmusik“ bildet in neu aufgenommenen Herausforderungen und Zielen einen Schwerpunkt unserer Arbeit im Kirchenkreis ab. Hier macht sich vor allem die gute personelle Ausstattung für die kommenden 5 Jahre auf KK-Ebene bemerkbar.
Schauen Sie sich aber auch einmal beim Grundstandard „Bildung“ das Handlungsfeld „Partnerschaftsarbeit“ an, in dem sich die aktuellen Entwicklungen abbilden. Nicht zuletzt sind auch für die Arbeit mit Lektoren und Prädikanten neue Gesichtspunkte aufgenommen worden (siehe GS Bildung: Dimension 4). Die erste Herausforderung unter dem Grundstandard „Verkündigung“ (Dimension 2: Konzeption des gottesdienstlichen Lebens) wird schon im nächsten Jahr angegangen. Die Kirchenkreiskonferenz fährt vom 8.-10 Februar 2017 zu einer Klausur in das „Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik“ in Hildesheim und arbeitet zum Thema „Gottesdienst“.

Diese Beispiele zeigen, dass es durchaus sinnvoll (weil hilfreich) ist, sich mittel und langfristig in den einzelnen Arbeitsbereichen und Handlungsfeldern Herausforderungen zu formulieren und sich Ziele zu setzen. Entscheidend ist letztlich, dass die verantwortlichen Gremien, Mitarbeitende und Beauftragten „ihre“ Handlungsfelder in den nächsten sechs Jahren für die Arbeit im Blick behalten und in ihrer Umsetzung ernst nehmen.

Schließlich sorgen die Grundstandards auch in Zeiten des Wechsels (Neuaufstellung des KKT und seiner Ausschüsse in 2019) für Kontinuität in der Arbeit.

Wir sollten uns einem produktiven Umgang mit ihnen weiter annähern!

III       Hilfe für Flüchtlinge

 

Wir waren mit der Kirchenkreiskonferenz gerade mit unserer Märzsitzung in der ehemaligen „Prince-Rupert-Scool“ in Rinteln, einer Erstaufnahmeeinrichtung des Landes, und haben uns von verschiedenen Fachleuten bzw. haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden (Landkreis, AWO, DRK, Johannisgemeinde Rinteln) aus ihrer Arbeit mit Flüchtlingen berichten lassen bzw. unsere Fragen an sie gestellt. In diesem Zusammenhang ist auch ein Überblick über die aktuellen Aktivitäten in unseren Gemeinden im Bereich der Flüchtlingsarbeit erstellt worden, der zeigt, dass jede Gemeinde – wenn auch in unterschiedlichem Umfang – von dieser Arbeit berührt bzw. in ihr aktiv ist.
Unser Sozialarbeiter Martin Barwich hat schon im letzten Jahr zusammen mit dem Ausschuss für Diakonie Vorschläge und Hinweise erarbeitet, wie und auf welche Weise Menschen in unseren Kirchengemeinden sich in der Flüchtlingshilfe engagieren können. An diese Vorschläge lehnen sich die Richtlinien zur Vergabe der finanziellen Hilfsmittel an, die die Landeskirche dem Kirchenkreis für diese Arbeit zur Verfügung gestellt hat. Bislang haben wir von diesen Mitteln etwa 8.500.- Euro ausgegeben und erwarten in den nächsten Wochen und Monate noch weitere Anträge aus den Gemeinden. Bitte achten auch Sie als KKT-Mitglieder darauf, dass die Vorschläge und Hinweise sowie die Richtlinien zur Vergabe von finanziellen Hilfen in ihrer Gemeinde wahrgenommen werden und die Arbeit vor Ort unterstützen. Wir werden sie nocheinmal zu Download auf die Internetseite des Kirchenkreises stellen. Die Anträge sind formlos an Herrn Barwich zu stellen. Die Richtlinien können – auf gute Vorschläge hin – auch durch den KKV erweitert werden.

 

Aus unserer Partnerlandeskirche in Sachsen wissen wir aus der Arbeit an der Kreuzkirche in Dresden von sogenannten „Bürgerdialogen“ (siehe Bericht vom 3. Dialog unter: https://mopo24.de/nachrichten/dresden-grosser-buergerdialog-in-kreuzkirche-asyl-53926
oder auch unter:
https://mopo24.de/nachrichten/buergerdialog-hilbert-pegida-kreuzkirche-februar-45395

Bischof Ralf Meister hat nun in diesem Monat auf der Jahreskonferenz der Superintendent-Innen angeregt, dass wir auch bei uns zu solchen Dialogen in unsere Kirchen (sie sind ideal für diesen Zweck) einladen sollten, um einen gewaltfreien Beitrag im Umgang der unterschiedlichen Positionen zum Zustrom von Flüchtlingen zu leisten. Gerne zitiere ich dazu im Folgenden aus einer Rundmail an die SuperintendentInnen der Landeskirche.
Dort finden sich folgende Überlegungen und Hinweise aus der Kanzlei:

 

Ziele dieser Arbeit könnten sein:

  • Ängsten in Bezug auf Flüchtlinge/Überfremdung/Wohlstandsverlust u.ä. von Kirchenmitgliedern Raum geben, besonders im Vorfeld der Kommunalwahlen
  • Kirchliche Positionen und Engagement in der Flüchtlingsfrage differenziert darstellen und begründen – sowohl an der Basis als auch in den Medien
  • Dialog/persönliche Gespräche zwischen Engagierten in der Flüchtlingsarbeit und Flüchtlingen auf der einen Seite und Kritikern auf der anderen Seite in der Fläche anstoßen
  • Anstöße geben, um vor Ort mit Ängsten, Vorbehalten etc. umzugehen und einer Aufspaltung der Kirchenmitglieder vorzubeugen

Zielgruppe:

Kirchenmitglieder, die aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation, politischen Diskussionen und des kirchlichen Engagements in der Flüchtlingsfrage

  • sich in der Kirche nicht mehr beheimatet fühlen
  • berechtigte Anfragen haben
  • Argumenten noch zugänglich sind
  • Potentielle oder bewusste AfD-Wähler sind

Format:

Talkformat (Tacheles – Talk vor Ort) mit Engagierten in der Flüchtlingsarbeit, Kritikern und (kirchlichen) Experten… und, sofern vor Ort gewünscht, professioneller externer Moderation.

 

Aus meiner Sicht könnte und sollte man die Zielgruppe auch auf Kirchenferne bzw. Nichtmitglieder erweitern. Auch andere Formate sind denkbar, damit wir miteinander im Gespräch bleiben – auch und gerade mit denen, die Ängste haben und mit dem Zustrom von ihnen fremden Menschen nicht zurecht kommen. Wir haben sie ja auch mitten in unseren Gemeinden. Kommen wir dazu auch in unseren Gemeindegruppen in guter Weise miteinander ins Gespräch und bleiben auch mit uns nicht genehmen Positionen im Gespräch bzw. geben ihnen überhaupt auch einmal die Möglichkeit sich zu äußern.

Auch hier freue ich mich, wenn Sie diesen Impuls mit in Ihre Gemeinde nehmen. Wir sind als Kirche(ngemeinden) aus meiner Sicht für solche Partizipationsprozesse ein idealer Ort. Nur sind wir noch nicht sonderlich geübt darin, mit Positionen und Ängsten umzugehen, die viele von uns ablehnen.  

 

IV        Kindertagesstättenverband

Ich habe im Februar dieses Jahres den Vorsitz im Kindertagesstättenverband unserer sechs Einrichtungen im Kirchenkreis übernommen. Da ich als Superintendent hier und da immer auch schon eingebunden war in die Gespräche mit den Städten und Kommunen, lag es nahe, den Vorsitz, den 2 Jahre lang P. Dr. Dirk Gniesmer inne hatte, auf mich zu übertragen. Mir ist schon in dieser kurzen Zeit deutlich geworden, dass dies keine Arbeit ist, die man nebenher machen kann.  Sie ist für einen Pastor zusätzlich eigentlich nicht zu leisten.
Wir haben im Verband zur Zeit vor allem zwei "Baustellen". Die erste ist buchstäblich unsere Einrichtung in Obernkirchen. Da haben in diesen Tagen die Um- und Ausbauten im Gemeindehaus "Rote Schule" begonnen. Nach den Sommerferien wird es dort neben der schon bestehenden Gruppe noch eine Gruppe für die ganz Kleinen geben. Auch die Öffnungszeiten werden den Bedürfnissen der Eltern angepasst. Wir freuen uns, dass wir die Einrichtung auf diese Weise zukunftsfähig machen. Bei der Planung hat es im Vorfeld eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt gegeben.

Die zweite "Baustelle" wird hoffentlich noch eine Baustelle. Nach allem, was wir an Informationen zusammengetragen haben, bzw. Baufachleute uns sagen, erscheint ein Neubau die einzige Lösung zu sein. Das liegt zum einen daran, dass das bestehende Haus grundsaniert werden muss, was sehr hohe Kosten mit sich bringt, die - das zeigt die Erfahrung - in der Durchführung vermutlich noch wachsen werden. Zum anderen reicht seine Größe nicht, um die Kindertagesstätte den aktuellen Bedürfnissen nach der Einrichtung einer zusätzlichen Krippengruppe nachzukommen. Nun ist die Stadt Rinteln am Zug. Die Kirchengemeinde wäre bereit, das Kita-Gebäude mit Grund und Boden zu verkaufen und den Verkaufserlös in den Erwerb eines neuen Grundstückes in Deckbergen einfließen zu lassen, auf dem die Stadt dann bauen könnte. Aber dies ist ein Vorschlag, der nun erst einmal im Sozialausschuss der Stadt im Mai beraten werden muss. Der Bedarf ist da: Neben dem Zuwachs an "Nachwuchs" durch die zu uns kommenden Flüchtlinge steigen nun schon seit einiger Zeit wieder die Geburtenzahlen.   

 

V         Besuch aus Südafrika

Seit ein paar Tagen wissen wir es konkret: Die Vorsitzende des Partnerschaftsausschusse in unserem Partnerkirchenkreis Devhula-Lebowa in Südafrika hat uns die Namen und Funktionen der 10 Frauen und Männer geschickt, die uns im Herbst diesen Jahres  - voraussichtlich zwischen dem 28. September und dem 12. Oktober - besuchen. Darunter sind neben Superintendent Enos Rannditsheni und zwei Mitgliedern des Partnerschaftsausschusse, 5 Musiker und zwei ehrenamtliche Mitarbeitende aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Das hatten wir uns gewünscht, denn - gemäß unserem neuen Konzept - möchten wir die Delegation konkret hineinnehmen in unsere Arbeit vor Ort (Kinderbibeltage) und ihnen vorstellen, wie wir in den genannten Bereichen arbeiten. Mit den Musikern haben wir auch schon sehr schöne Erfahrungen beim Besuch 2012 gemacht. Es wird auch wieder einen Musikworkshop geben, für den wir rechtzeitig werben werden. Natürlich werden wir hier auch unseren neuen Popkantor Marco Knichala einbinden. Es wird ein Besuchsprogramm erstellt, das auch an alle Gemeinden verschickt wird, denn es wird sicher wieder verschiedene öffentliche Möglichkeiten geben,  unseren afrikanischen Freunden zu begegnen.

Ich habe gerade beim schon erwähnten Konvent der Superintendenten in Loccum den Generalsekretär des lutherischen Weltbundes P. Dr. Martin Junge erlebt und war begeistert über seinen Bericht aus der aktuellen Arbeit des LWB. Der Weltbund mit Sitz in Genf hat 142 Mitglieder in 79 Ländern dieser Welt und repräsentiert 72 Millionen Christen (in Deutschland ca. 12 Mill. Lutheraner) in lutherischer Tradition. Entgegen der Entwicklung in unserem Land wachsen die Mitgliedskirchen in Asien und Afrika. Der LWB engagiert sich vor allem auch in der Flüchtlingshilfe. Mutmachend waren unter anderem die klaren Thesen des Generalsekretärs zur Feier des kommenden Jubiläumsjahres der Reformation. Unter dem Oberthema: "Befreit durch Gottes Gnade" hat der Lutherische Weltbund drei Unterthemen formuliert und sie gleichzeitig in ihrer weltweiten Bedeutung für die Gegenwart hervorgehoben.

"Erlösung - für Geld nicht zu haben" (Das wichtigste im Leben ist umsonst!)

"Menschen - für Geld nicht zu haben" (Gg. Menschenhandel - für Menschenrecht und - würde)
"Gottes Schöpfung - für Geld nicht zu haben" (Gg. Wasserhandel - für den Klimaschutz)

Mir hat sein Vortrag einmal wieder die Augen geöffnet für unsere weltweite Verantwortung für den Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, gerade auch und besonders in der Folge der Erkenntnisse der Reformation. Und: Wir sollten nicht ständig auf uns sehen und unsere schrumpfenden Mitgliederzahlen. Es gibt viele ermutigenden Entwicklungen in lutherischen Kirchen weltweit, von denen wir lernen können.

Auch auf diesem Hintergrund bin ich dankbar, dass wir seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit Christen in Südafrika haben und pflegen. Wir brauchen immer wieder diesen Blick über den Zaun und das (christliche) Miteinander über alle Grenzen hinweg in dieser einen Welt!

 

VI        Reformationsjubiläum 2017  

Unser geistlicher Vizepräsident Arend de Vries hat darauf hingewiesen: Das Jubiläumsjahr beginnt schon in diesem Jahr mit dem 31. Oktober 2016! Dann wird es bundesweit mit einem zentralen Gottesdienst eröffnet. Aber auch in unseren Gemeinden können wir diesen

31. Oktober als Auftakt zu einem für uns Lutheraner besonderen Jahr gestalten.

In den letzten Tagen haben alle Gemeinden einen Brief von mir erhalten, in dem noch einmal darauf hingewiesen wird, dass wir vom Ausschuss für Gemeindeaufbau bis Ende August alle Veranstaltungen haben möchten, die in das Jahresprogramm des Kirchenkreises aufgenommen werden sollen. Wir möchten das Programm zum 31. Oktober fertig haben. Ob uns das gelingen wird? Bleiben Sie doch bitte in den Gemeinden und den Regionen in der Planung am Ball, damit wir uns im nächsten Jahr auch für die Öffentlichkeit gut mit unseren Angeboten präsentieren können.

 

VII      Zu guter Letzt:

In diesem Jahr wird es keinen Pfingstempfang für die KKT- und KKV-Mitglieder geben. Er wird erst wieder in der Woche nach dem Pfingstfest 2017 stattfinden. So bekommen Sie aber doch einen Gruß zum Pfingstfest von mir. Er wird Sie in den Gemeinden in der Woche vor und nach dem kommenden Pfingstfest erreichen, verbunden wieder mit meinem herzlichen Dank an Sie und an alle, die in unserem Kirchenkreis unserer gemeinsamen Sache dienen. Aber auch hier kann ich schon sagen: Es ist schön, dass es Sie gibt und dass Sie unserer Kirche und ihrer frohen Botschaft durch Ihre Mitarbeit ihre Zeit und Kraft schenken!

 

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Andreas Kühne-Glaser,  Superintendent